Ein Blog ist wichtig! Oder, von woher kommt Motivation?
„Du brauchst einen Blog“ sagt er. „Ein Blog ist wichtig. So werden Leute aufmerksam auf dich. So wird Google aufmerksam auf dich.“
„Schreib doch einen Blog.“
Ja, so sind die Zeiten. Heutzutage genügt es wohl nicht, sich um die Ausbildung und dann weitere Fortbildung zu kümmern, fachlich auf dem Laufenden zu bleiben und sich um die Klienten Gedanken zu machen. Es ist auch notwendig, sich zu vermarkten. Nicht einfach Werbung zu machen oder eine Website zu erstellen… sondern sich zu vermarkten.
Der Widerstand regt sich in mir. Ich mag nicht schreiben. Ich will nicht schreiben. Ich habe nichts für die Öffentlichkeit zu sagen. Ich arbeite gern und am liebsten eins-zu-eins. Sowas wie ein Blog kostet unnötig Zeit. Ich will einfach nicht! Und überhaupt: Wozu soll das gut sein?
Wenn ich dann innehalte, muss ich zugeben: Ich klinge wie ein Vorschulkind, in meinem eigenen Kopf. Trotzig. Bockig. „Will nicht. Mag nicht.“
Obwohl ich sehr wohl weiß, dass ich es tun könnte, oder tun müsste, oder tun sollte. Eine Stimme der Vernunft mischt sich hier ein und mahnt dazu, sich wie eine Erwachsene zu verhalten.
Dennoch. Das Kind in mir bockt weiter: Ich will nicht! Sowas kann ich gar nicht.
Schon seltsam.
Diese Erwachsene, oder sagen wir eine von denen, die in meinem Kopf wohnen, widerspricht. Es wäre gut und richtig, einen Blog zu schreiben. Werbung tut gut und könnte neue Klienten einbringen. Sich ein bisschen anstrengen schadet nicht. Ich müsste mich nur am Riemen reißen. Mich selbst motivieren. Es wäre sehr wohl eine gute Sache!
Wie schwer wäre es wirklich, Einsicht zu zeigen? Mit der Zeit zu gehen und keinen Aufstand zu machen? Diese Stimme in mir wird mit der Zeit auch immer energischer und gibt einfach keine Ruhe: „Mach‘ schon! Wird schon nicht so schwierig sein! Möglicherweise findest du sogar Gefallen daran!“
Nur, wie geht das – mich motivieren?
Jedes Mal, wenn ich mich hinsetzen und einen Blogeintrag schreiben sollte , finde ich Besseres zu tun. Waschen, zum Beispiel. Oder Bügeln, obwohl ich es normalerweise meide. Pflanzen gießen oder Keller aufräumen wäre auch eine notwendige Arbeit.
Diesen Zustand kenne ich bereits. Es ging mir genauso früher schon so, wenn ich Fitness machen sollte. Ich wusste, es wäre wichtig – gesund sogar. Und trotzdem… ich habe es nicht geschafft, mich zu motivieren. Aufstehen, Sporttasche nehmen und zur Tür heraus… ist doch nicht so schwierig.
Und in diesem Moment fällt mir etwas ein, das ich früher gelesen habe. Ein Satz, der in etwa lautet, dass wir manchmal von außen angestoßen werden müssen, um etwas von selbst zu tun. („Sometimes we need coaxing to act on our own “: Richard Powers in Prisoner’s Dilemma). Ich suche danach und finde das Zitat nur auf Englisch, entdecke jedoch, dass Ralph Waldo Emerson sich früher dazu geäußert hat: „Was wir am nötigsten brauchen, ist ein Mensch, der uns zwingt, das zu tun, was wir können.“
Tatsächlich ist es so, wenn ich darüber sinniere.
Ich rufe instinktiv eine Vertrauensperson an, wenn ich selbst keine Entscheidung treffen kann – nicht, weil sie für mich entscheiden sollte, sondern, um überhaupt zu entscheiden. Um einen Inhalt darzulegen und zu hören, was jemand anderes dazu meint. Ich bezahle einen Business Coach, damit er mich motiviert, mich überhaupt zu vermarkten und darüber nachzudenken, wie ich mich beruflich weiterentwickeln kann. Ich zahle für ein Fitness Studio, damit ich mich bewege, um fit älter zu werden und überhaupt in Bewegung zu bleiben.
Und am Ende, siehe da, entsteht ein Blog…
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Bildnachweis(e):
Titelbild – iStock, ronstik
Sonstige – Laurie Neumann-Oblinger