Ziele

Erfolg im Jahr 2024

Welche Ziele für das Jahr 2024 hast du?

Mein Ziel für 2024: Ein Klimmzug.

Das Jahr fängt oft mit guten Vorsätzen an. Weniger trinken. Abnehmen. Gesünder Essen. Mehr Sport machen. Die Fitness-Studios sind auf einmal so voll, dass die Stammgäste sich bis Mitte Januar zurückziehen. Danach gibt es wieder Platz, weil die guten Vorsätze schnell wieder verschwinden. Vielleicht weniger die Vorsätze an sich, es hapert eher an der Umsetzung. Der Fasching kommt und man will mittrinken. Der innere Schweinhund macht sich erneut breit.

Es ist gescheiter, denke ich, Ziele für das neue Jahr auszusuchen.

Und so mache ich mich daran, Ziele zu formulieren. Und ich stelle fest, dass das nicht ohne Struktur geht – denn meine Ziele klingen zu global oder zu schwammig. Irgendwo hinreisen. Etwas Neues entdecken. Mehr Bewegung. So wird das nichts. Daraus lässt sich kein Erfolg ableiten. Es muss genauer werden. Die Ziele schärfer definiert. Und vor allem, sie müssen machbar sein.

Ich tausche mich mit meinem Bruder darüber aus. Er hat für sich Ziele gesetzt. Er teilt sie in Kategorien ein: Finanziell, Gesundheit, Reisen, Fortbildung… Das klingt wie ein guter Ansatz.

Gerne würde ich eine Reise in die Wüste oder nach Japan machen. Leider fehlen in diesem Jahr dafür höchstwahrscheinlich die finanziellen Mittel. Und wahrscheinlich auch die Zeit, denn es stehen Hochzeiten und runde Geburtstage in der Verwandtschaft an. Und als Selbstständige sollte ich verfügbar sein und Geld verdienen. Damit ich reisen kann. Ich könnte zwar als Ziel Sparen notieren. Aber sorgt das am Ende für ein Erfolgserlebnis?

Und bei seiner nächsten Kategorie sehe ich eine Möglichkeit. Gesundheit. Könnte auch Fitness sein. Da lässt sich etwas machen. Ich bin nicht besonders sportlich. Ich habe nie einen Mannschaftssport gespielt – außer in der Schule. Ich fahre nicht Ski und ich fahre mit dem Fahrrad nur zum Einkaufen. Eine Steigerung ist leicht möglich. Und nun weiß ich es: Mein Ziel für dieses Jahr wird sein, einen Klimmzug zu machen.

Dazu musst du wissen: Ich habe noch nie einen Klimmzug geschafft. Ehrlich. Noch nie im Leben. Wie bereits erwähnt, ich bin nicht besonders sportlich. Nicht ungesund. Einfach, nicht sportlich. Ich habe im Sportunterricht mitgemacht, ragte aber nicht hervor. An den Klimmzügen habe ich mich irgendwie vorbeigeschummelt. Konnte ich und kann ich einfach nicht. Was soll’s?

Ziele

Und prompt fällt mir dann auch ein Buch ein, das ich vor einige Zeit gelesen haben. Und darin war die Rede von der Macht von „Noch nicht“. Wenn man Misserfolg umdefiniert – und als „noch nicht können“ betrachtet, so öffnet sich der Weg zum Erfolg. Ich habe nachgeschaut, das Buch von Carol Dweck heißt auf Deutsch: Selbstbild.
Ich beschließe, diese Einstellung zu übernehmen. Und schon habe ich mein Ziel ganz fest vor Auge. Bis zum Ende dieses Jahr werde ich einen Klimmzug machen können.

Auf geht’s. Ich habe 365 Tage Zeit, theoretisch. Inzwischen sind es weniger, dennoch. Es müsste machbar sein. Noch kann ich es nicht.

Wir sehen uns dann in meinem Sportstudio. Ich bin die, die an der Stange hängt.

Bildnachweis: Laurie Neumann-Oblinger